Aktuelle pädagogische Themen

Der Maxi-Club startet wieder

Es ist wieder soweit. Die Herbstferien sind vorüber und unsere Vorschulkinder freuen sich auf ihren Maxi-Club. Die Themen mit ihren teils herausfordernden Aufgaben umfassen eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Basisfähigkeiten (Selbst- und Fremdwahrnehmung, Einfühlungsvermögen, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit), die wir alle im Zusammenleben miteinander brauchen, insbesondere wenn wir uns in größeren Gruppen bewegen.
Durch die Vermittlung sozialer Werte bestimmen wir mit, wie unsere Gesellschaft sich zukünftig entwickelt. Rücksichtnahme, Verständnis und bespw. Durchsetzungsfähigkeit sind keine Gegensätze, sondern Fähigkeiten, die je nach Situation helfen, gemeinsam mit anderen Menschen Ziele zu erreichen.

NEUES AUS DEM MAXI-CLUB

Von Oktober bis Ende Januar sind wir in unseren Vorschulgruppen (Maxi- Club) auf unterschiedlichen Wegen dem Thema „Das bin Ich“ vertiefend auf der Spur gewesen. Dabei haben wir erfahren, dass jede/r Einzelne einzigartig ist. 

Angefangen bei unseren Äußerlichkeiten, wie dem Aussehen, dem Fingerabdruck und unserer Stimme bis hin zu unseren inneren Merkmalen wie den Charaktereigenschaften, Fähigkeiten und Gaben.

Anfang Februar begannen wir mit der Vertiefung des Themas „Ich und meine Gefühle“. In sechs Maxi-Club-Einheiten werden die Vorschulkinder insbesondere in ihrer emotionalen, sozialen, geistigen und sprachlichen Bildung gestärkt und gefördert. Spielerisch üben sie sich und die Anderen wahrzunehmen, Emotionen zu erkennen und zu benennen, mit anderen zu kooperieren und Konflikte auszuhandeln. Das geschieht zum Beispiel so: Ein/e jede/r schaut sich selbst im Spiegel an und probiert unterschiedliche Gesichtsausdrücke aus. „Wie sehe ich aus, wenn ich fröhlich, glücklich, traurig, wütend, etc. bin. Nun stellt ein Kind ein Gefühl dar und die anderen erraten/erkennen, wie es ihm wohl geht, welches Gefühl es darstellt.

Hierbei werden Basisfähigkeiten wie Selbst- und Fremdwahrnehmung, Einfühlungsvermögen und Kommunikations- und Konfliktfähigkeit gefördert.

Wenn Sie Fragen zu den Vertiefungseinheiten haben, sprechen Sie uns gerne an.

Das Maxi-Club Team 

Einführung der Kinderkonferenzen

Medienerziehung

Liebe Eltern, 

Digitalisierung und Medien werden dieses Jahr ein wichtiges Thema bei uns in der Kita sein. Die frühe Kindheit hat sich in den letzten Jahrzehnten weiterhin sehr stark gewandelt und ist immer mehr zu einer Kindheit mit starker Mediennutzung geworden. 

Ihre Kinder beschäftigen sich vielleicht viel weniger mit Puppen, Autos, Legos, Büchern und Gesellschaftsspielen, sondern sehr viel mehr mit dem Computer, mitSmartphones, Tablets oder Spielekonsolen. In unser aller Leben sind sie wichtige Belgleiter geworden und können nicht mehr weggedacht werden. Damit junge Menschen die Chance haben, sich selbst zu verwirklichen und an der Gesellschaft teilzuhaben, sollten sie frühzeitig mit den Möglichkeiten vertraut gemacht werden. Mit uns Erwachsenen gemeinsam können Kinder ihre eigenen Erfahrungen sammeln. 

Weil die Förderung von Medienkompetenz bereits im Kindesalter so wichtig ist, ist sie auch in den meisten Bildungsplänen der Bundesländer schon verankert worden.

Gemeinsam mit Ihnen wollen wir an der Medienerziehung ihrer Kinder arbeiten und noch mehr über das Thema erfahren. Es ist wichtig, dass die Kinder einen reflektierten und verantwortlichen Umgang mit Smartphones und Tablets erlernen, damit sie sich vor schädlichen Medieneinflüssen schützen können. Wir Erwachsenen, insbesondere Sie als Eltern, haben dabei die größte Vorbildfunktion für die Kinder. In der nächsten Zeit wollen wir daher unser Wissen hier mit Ihnen teilen. 
 
Drei Formen von Medienarbeit

  • Medien können auf unterschiedliche Weisen genutzt werden ...
  • als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel (um damit etwas zu erschaffen, z.B. ein Foto oder einen Film aufnehmen),
  • als Beschäftigung (z.B. ein Buch ansehen oder ein Hörspiel hören),
  • als Anlass sich intensiv mit den gemachten Erfahrungen der Kinder auseinanderzusetzen (Gespräche über das Gesehene, Gehörte, Gespielte führen),
  • als Kommunikationsmittel.

Beobachten Sie ihre Kinder gerne mal beim Spielen. Oft werden all die gemachten Erfahrungen in Rollenspielen oder gemalten Bildern thematisiert und können so für Sie die Möglichkeit bieten, diese Themen aufzugreifen und mit Ihren Kindern zu besprechen. 

Warum sollte mein Kind z.B ein Tablet benutzen dürfen?

Medien gehören heute zum Alltag dazu. Daher sollten Kinder lernen, damit umzugehen. Sie brauchen allerdings unsere Begleitung, um nicht an Inhalte zu geraten, die sie überfordern oder ihnen schaden. Das Tablet ist eine Möglichkeit, sich Wissen anzueignen und das Internet als Informationsquelle zu nutzen.
Mit Hilfe des Tablets kann man sich Dinge anhören, ansehen, aufnehmen, es lädt zum Wischen, Zoomen, Klicken und Tippen ein und spricht damit die Sinne in veränderter Weise an. Diese Erfahrungen können die Neugier und Denkfähigkeit der Kinder fördern. Wiederholungen verfestigen das Gelernte.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, verschiedene Apps auf dem Gerät zu installieren, zum Beispiel Lern-, Spiele-, Kreativ-, Video- und Film- sowie Bilderbuchapps. Trotzdem sollte das Tablet nur ergänzend verwendet werden und ersetzt in keinem Fall ein Bilderbuch zum Anfassen. 

Lern-Apps für Kinder (eine Auswahl):

Die kleine Waldfibel
Diese App wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entwickelt. Kinder können mit dieser Lern-App alles über den heimischen Wald, Natur und Tiere entdecken. Durch einen Klick auf die Bilder verschiedener Pflanzen und Tierarten werden Erklärungen eingeblendet. Eignet sich auch gut für die Verwendung während eines Waldspaziergangs mit der Familie.
·         Empfehlung: gemeinsam von Eltern und Kindern zu nutzen, Lesefähigkeit erforderlich.

Die Maus
Bietet ihnen und ihren Kindern Lach- und Sachgeschichten, Spiele, einen Fotoautomat oder die aktuelle Maus-Sendung.
·         Empfehlung: gemeinsam von Eltern und Kindern zu nutzen, Lesefähigkeit erforderlich.

Der Elefant
Für die kleineren Kinder hat der WDR die Lern-App „Der Elefant” entwickelt. Die App ist werbefrei und kinderfreundlich gestaltet und bietet viel Abwechslung. Auch hier kann man sich Lach- und Sachgeschichten mit dem Elefanten ansehen oder verschiedene Spiele spielen, die Kreativität und Geschick fördern. Eltern können hier außerdem die Online-Zeit einstellen, um die Spielzeit des Kindes im Auge zu behalten.

Tipps zur Auswahl von Apps: 

  • auf Altersangaben achten
  • auf eine übersichtliche und kindliche Gestaltung achten
  • auf eine einfache Bedienung achten
  • ist die App auch offline (ohne Internetverbindung) nutzbar?
  • achten Sie darauf, dass die App keine ungeeigneten Inhalte, wie Gewalt oder Werbung enthält (daher Vorsicht bei kostenlosen Apps)
  • achten Sie bei der Nutzung außerdem darauf, dass das WLan ausgeschaltet ist
  • Download von Daten sperren 
  • Nutzung gemeinsam (zu zweit), z.B. bei Puzzle Apps, Rätseln oder Malbuch
  • Schutzhülle um das Endgerät

Wie kann ich ein Tablet sinnvoll mit meinem Kind nutzen? Ein Beispiel:

Man kann das Tablet z.B. mit zu einem Ausflug nehmen. Während des Ausfluges können die Kinder Fotos und Videos machen, alles einfangen was ihnen vor die Linse kommt und damit eine von vielen Möglichkeiten kennenlernen, es zu benutzen. Anschließend könnten die Kinder zu Hause  z.B. eine digitale Collage der Bilder oder einen Film erstellen. Sie können auch die Collage mit digitalen Zeichnungen erweitern und damit das Tablet als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel nutzen lernen. Zuletzt könnten die fertiggestellten Collagen oder Filme gemeinsam betrachtet werden und Sie können sich über die Erfahrungen des kreativen Prozesses austauschen. 

Wie unterstütze/ fördere ich die Medienerziehung bei meinem Kind?

Medienerziehung sollte sich immer an dem Entwicklungsstand und den kognitiven Fähigkeiten ihrer Kinder orientieren. Das Lernen mit und über Medien muss also altersgemäß, handlungsorientiert und spielerisch umgesetzt werden. Dabei sollte im Blick behalten werden, wie Kinder die Medien nutzen, welche Inhalte sie begeistern oder verängstigen und wie sie diese verstehen. 

Sie fördern die Medienerziehung ihres Kindes beispielsweise in dem sie sich die Lieblingssendungen ebenfalls ansehen und darüber informiert sind, welche Inhalte dort gezeigt werden. 

Hierbei ist es auch wichtig, dass sie sich an den Vorlieben der Kinder orientieren und für diese offen sind. 

In jedem Fall sollten Sie ihr Kind begleiten und nicht alleine vor dem Tablet verweilen lassen. Auch wenn sie auf dem Gerät bspw. die App „Youtube“ nutzen zum Abspielen von Musik, tun sie dies in Begleitung. Singen Sie gemeinsam mit ihren Kindern die Lieder, wiederholen sie diese, überlegen sich Tänze etc. Sie unterstützen und fördern das Lernen Ihres Kindes durch diese Begleitung immens.

Literatur 

Eder, S., Roboom, S. (2014): Klicken, Knipsen, Tricksen…Medienerziehung im Kindergarten. In: A. Tillmann et al. (Hrsg.), Handbuch Kinder und Medien, Digitale Kultur und Kommunikation 1, Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 503-516 

Fleischer, S., Hajok, D. (2017): Medienbildungsprozesse. Entwicklung von medienbezogenen Kompetenzen in Kindheit und Jugend als Ansatzpunkt. In: B. Kracke, P. Noack (Hrsg.), Handbuch Entwicklungs-und Erziehungspsychologie, Springer Verlag, S. 1-25 

Friedrichs-Liesenkötter, H. (2016): Medienerziehung in Kindertagesstätten. Habitusformationen angehender ErzieherInnen. Wiesbaden: Springer VS

Neuß. N. (2013): Medienkompetenz in der frühen Kindheit. In: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.), Medienkompetenzförderung für Kinder und Jugendliche. Eine Bestandsaufnahme. S. 34-45 

Niedersächsisches Kultusministerium (2020): Orientierungsplan für Bildung und Erziehung. Online verfügbar: https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/fruhkindliche_bildung/orientierungsplan/orientierungsplan-fuer-bildung-und-erziehung-86998.html 

Pils, M., Pils,E. (2006): Lernwerkstätten und neue Medien im Kindergarten. In: A. M. Heinecke, H.Paul (Hrsg.), Workshop-Beiträge zur Konferenz Mensch und Computer 2006 – Mensch und Computer im Strukturwandel, Johannes Kepler Universität Linz, S.